
Die Geschichte des Ortes Klausen, an dem heute ein orthodoxes Kloster seinen Platz gefunden hat, reicht zurück bis ins 15. Jahrhundert. Damals ereignete sich hier ein großes Wunder – die Erscheinung der Jungfrau Maria.
Die Gottesmutter erschien zunächst einem frommen Mann namens Eberhard, der in der Nähe dieses Ortes lebte. Da er seiner Pflicht wegen häufig durch die umliegenden Wälder gehen musste, betete er in ständiger Furcht vor Räuberüberfällen unaufhörlich zur Mutter Gottes.
Mit der Zeit wählte Eberhard einen alten Baum mit einer geräumigen Höhle und richtete darin eine kleine Kapelle ein. Dort stellte er eine von ihm selbst aus Ton gefertigte Figur der Jungfrau Maria auf. Viele Jahre betete er in dieser Kapelle – bis ihm eines Tages die Gottesmutter erschien und ihn aufforderte, an diesem Ort eine Kirche zu errichten.
Das Wunder der Erscheinung wiederholte sich mehrfach und wurde im Bistum Trier schriftlich festgehalten. Schließlich wurde – durch den Glaubenseifer und die Bemühungen vieler Gläubiger – eine Kirche zu Ehren der Heiligen Mutter Gottes erbaut und feierlich geweiht.
Die als wundertätig verehrte Marienskulptur wurde in eine eigens dafür errichtete Kapelle der neuen Kirche überführt.
Die von diesem Gnadenbild der Heiligen Jungfrau ausgehenden Wunder ziehen bis heute unzählige Pilger an. Nach offiziellen Angaben wurde die Kirche allein im Jahr 2018 von rund 200.000 Pilgern besucht.
Eine besondere Tradition ist hier lebendig geblieben – die Dankkerzen: Wer nach einer Wallfahrt eine erhörte Bitte erfahren hat, verpflichtet sich, erneut hierher zu kommen und eine Dankkerze mitzubringen. So haben sich zahlreiche Kerzen angesammelt, die von der dankbaren Frömmigkeit der Pilger zeugen. In der Kirche finden sich außerdem die Krücken von Menschen, die durch die Fürsprache der Jungfrau Maria Heilung erlangten, sowie viele Schilder mit der schlichten Aufschrift „Danke“.
Manche mögen einwenden, dass es sich hierbei um ein „katholisches Wunder“ handle, das kaum mit der Orthodoxie verbunden sei. Doch ein wahres Wunder erkennt man an seinen Früchten. Und die hier berichteten Ereignisse bilden erst den Anfang von zwei weiteren, eng miteinander verknüpften Geschichten:
– der Gründung eines katholischen Klosters mitten im Ersten Weltkrieg,
– sowie der Genehmigung eines orthodoxen Frauenklosters im Jahr 2022.
– Genehmigungen des orthodoxen Frauenklosters im Jahr 2022 .
